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Trinkwasseraufbereitung:

Neue Technologie der chemikalienfreien Trinkwasseraufbereitung mittels Ultrafiltration für das Versorgungsgebiet Sutten:

von rechts nach links: Umweltschutztechniker Stefan Leopold Heider (Geschäftsführer der WiB Wassertechnik, Holzkirchen; 1. Bürgermeister Christian Köck, Georg Haas (Wassermeister des Wasserversorgungsvereins Egern e.V.) und Stefan Staudinger (Amtstechniker der Gemeinde Rottach-Egern). Trinkwasser bedeutet Leben und ist das wichtigste Lebensmittel der Welt!

Das wurde den geladenen Gästen erst kürzlich wieder einmal bewusst. Von der WiB Wassertechnik Holzkirchen wurde die für das Versorgungsgebiet Sutten erbaute moderne Trinkwasseraufbereitungsanlage offiziell der Gemeinde Rottach-Egern übergeben. Weltweit einzigartig, basierend auf den neuesten Forschungsergebnissen:

Die Trinkwasseraufbereitung im Naturschutzgebiet Spitzing geschieht mittels innovativster Ultrafiltration der WiB Wassertechnik - ganz ohne den Einsatz von Chemikalien! Ziel der neuen Aufbereitungsanlage ist die umweltfreundliche Sicherstellung der Trinkwasserqualität im Suttengebiet. "Die Wasserversorgung Sutten versorgt rund 75 Anwesen, teils kleinere Hütten, aber auch größere Gaststätten wie u.a. die Lukas-, Hafner-, Moni-Alm, sowie die Berggaststätte Sutten und die Wildbachhütte", machte Bürgermeister Christian Köck im Rahmen einer kleinen Feier vor Ort deutlich. Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung des Wassers scheiterten bisher an den hohen Investitionskosten, bedingt durch den hohen Wasserdruck von ca. 25 bar (normaler Haushalt ca. 4-5 bar). Ursächlich hierfür ist der Höhenunterschied von der Lahnerquelle, 1.240 m hoch gelegen, zur Wasseraufbereitung auf 960 m und weiter zum Hochbehälter auf 1.210 m. "Die Aufgabenstellung zur Trinkwasseraufbereitung im Gebiet der Sutten, das durch die Quellen bei der Lahner Alm gespeist wird, stellte sich aufgrund der hohen Belastungen im Rohwasser als Herausforderung dar", berichtete Umweltschutztechniker Stefan L. Heider, Geschäftsführer der WiB Wassertechnik Holzkirchen.

Eine Besonderheit des Standorts sei, dass während der Wintermonate das Aufbereitungsgebäude nur mit Schneemobilen oder Pistenraupen angefahren werden kann. "Daher muss die Anlage so zuverlässig über die Wintermonate laufen, dass es zu keinen Störungen kommt", so Heider. Das Aufbereitungsgebäude ist zweistöckig. Die Sicherheitstür ist alarmgesichert. Im Kellergeschoss befindet sich die Hauptzuleitung des Vorlagebehälters sowie die Versorgungs-, Pump- und Zuleitungen für die Beschneiungsanlagen des Spitzing-Sutten-Skigebietes. Während der Planungs- und Messphase stellte die WiB Wassertechnik die Ergebnisse, die durch das Forschungsprojekt mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) auf der Winkelmoosalm erzielt wurden, vor und auch zur Verfügung. Nach Abschluss der Leitungsverlegung wurde im Jahr 2014 mit der Planung und Montage der neuen Wasseraufbereitung im Hochbehälter begonnen. Nach der Auswertung verschiedener Messungen (Trübemessungen) erfolgte die Entscheidung, die neue Technologie der chemikalienfreien Art der Trinkwasseraufbereitung mittels Ultrafiltration einzusetzen.

Für die neue Leitung und den Umbau des Hochbehälters wurden von der Gemeinde in den letzten drei Jahren rund 160.000 € investiert. Betreut wird die gesamte Wasserversorgung vom Wasserversorgungsverein Egern, mit Vorstand Emil Pehl und Wassermeister Georg Haas. Als "Sorgenkind" der Wasserversorgung Sutten bezeichnete Bürgermeister Köck die Druckleitung von der Lahnerquelle zur alten Wasseraufbereitung im Tal. Seinerzeit wurden auf einer Länge von 1,4 km eine Leitung aus duktilem Gussstahl (DN 100) durch steiles Gelände verlegt, das zudem aus geologischer Sicht extrem instabil einzuschätzen ist. "Die Folge sind Bewegungen im Hang, welche die Leitungen aus ihren Verbindungen ziehen und dadurch starke Wasserverluste verursachen", so Köck.

Dies geschehe mehrfach im Jahr, vorwiegend bei Schnee oder Starkregen. Im Winter 2014 konnten beispielsweise die Mitarbeiter des WVV Egern und des Bauhofes nur mit einer Pistenraupe der Suttenbahnen zur Schadstelle gebracht werden. "Die Leitung musste in mühevoller Handarbeit am Wochenende bis in die Abendstunden freigelegt und anschließend repariert werden", machte der Bürgermeister deutlich. Dazu gehöre auch der zuletzt aufgetretene Rohrbruch im Juli 2016.

Fazit: Es sei dringend erforderlich, diese Leitung im nächsten Jahr zu erneuern, weshalb bereits mit den Bayerischen Staatsforsten Kontakt aufgenommen wurde, um die Leitung in die Trasse der weniger steilen Forststraße neu zu verlegen.

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