GMUND
Gmund am Tegernsee (amtlich: Gmund a.Tegernsee) ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Miesbach. Sie liegt am Nordufer des Tegernsees, wo sich auch der Ursprung der Mangfall befindet.
Der Ort ist ein wesentliches Zentrum für die Büttenpapierherstellung in Deutschland. Im Jahr 1829 gründete Johann Nepomuk Haas an der Mangfall eine Papiermühle, aus der sich die heutige Büttenpapierfabrik Gmund entwickelte. Nur wenige hundert Meter flussabwärts liegt die 1879 aufgebaute Papierfabrik Louisenthal GmbH, heute ein Tochterunternehmen von Giesecke & Devrient, das Wert- und Banknoten-Papiereherstellt. Insgesamt ist Gmund sichtbar weniger vom Tourismus geprägt als die anderen Gemeinden am Tegernsee. Seit 1975 darf sich die Gemeinde „staatlich anerkannter Erholungsort“ nennen. Etwa einen Kilometer westlich liegt das Gut Kaltenbrunn und die abgegangene Burg Ebertshausen. Wegen seiner exponierten Lage wurden im Gut Kaltenbrunn mehrfach Filme gedreht, zuletzt der Mehrteiler Zwei am großen See. Mittlerweile wurde der Gutshof von der Schörghuber Unternehmensgruppe erworben, die das Anwesen seit 2014 denkmalgerecht saniert. Zu den bekanntesten Persönlichkeiten, die in Gmund lebten, gehören der Ex-Bundeskanzler, Einführer der Sozialen Marktwirtschaft und „Vater des deutschen Wirtschaftswunders“ Ludwig Erhard, der Architekt Sep Ruf und der Journalist Peter Boenisch; alle drei liegen auf dem örtlichen Bergfriedhof begraben. Des Weiteren hatte Anton von Rieppel, ein Statiker und Industrieller, seit 1901 seinen Landsitz auf dem Finnerhof, wo er ab 1920 auch dauerhaft lebte. Der größte Sohn der Gemeinde ist allerdings der Hofbaumeister Hans Reiffenstuel (1548–1620). Zusammen mit seinem Sohn Simon leitete er von 1617 bis 1619 den Bau der Soleleitung von Reichenhall nach Traunstein.
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